Leasing
Finanzierungsleasing beinhaltet Verträge, durch die der Leasinggeber dem Unternehmen, dem Leasingnehmer, Wirtschaftsgüter für eine bestimmte unkündbare Grundmietzeit zur Nutzung überlässt. Leasinggeber kann der Hersteller des Guts, ein Zwischenhändler oder eine Leasinggesellschaft (oft Töchter der Kreditinstitute) sein. Das Unternehmen zahlt hierfür eine bestimmte Leasingrate. Zusätzlich hat es Wartungskosten zu tragen. Nach Ablauf des Leasingvertrages wird das geleaste Gut dem Leasinggeber zurückgegeben, es wird nicht automatisch Eigentum des Unternehmens. Häufig besteht jedoch ein Kaufrecht des Leasingnehmers. Eine Finanzierung des zukünftigen Kaufs über verdiente Abschreibungen ist nur möglich, wenn das Unternehmen wirtschaftlicher Eigentümer des Guts wird und es damit bilanziell ausweisen kann. Bedingungen hierfür:
- es handelt sich um Spezialleasing
- die Grundmietzeit liegt unter 40 % oder über 90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer,
- es besteht eine Kaufoption, deren Preis unter dem linear abgeschriebenen Restbuchwert bzw. Marktpreis liegt,
- oder der Vertrag enthält eine Verlängerungsoption, derem Anschlussmiete niedriger ist als ein Werteverzehr bei linearer Abschreibung wird.
Die Grundmietzeit liegt unter der betrieblichen Nutzungsdauer und beträgt meistens zwischen 40–90 %. Die Höhe der Rate ist stark von der Art des Leasinggutes abhängig. Ein allgemeiner Vergleich zur Kreditfinanzierung in Bezug auf effektive Kosten ist daher nur im Einzelfall möglich.
Vor- und Nachteile bzw. Risiken
Vorteile
- kann die Liquidität des Unternehmens verbessern, da keine einmalig hohe Investition durch Kauf des Objektes getätigt werden muss
- die unkündbare Grundmietzeit bietet dem Unternehmen hohe Sicherheit
- zu zahlende Leasingraten sind regulärer Aufwand und mindern den Gewinn
- von der Hausbank unabhängige, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit
Nachteile
- die Grundmietzeit deckt meist nicht die gesamte Nutzungsdauer ab. Bei Ablauf ist über die Ausübung eines eventuellen Kaufrechts oder den Abschluss eines neuen Leasingvertrags zu entscheiden
- das Unternehmen trägt als Leasingnehmer das Investitionsrisiko, beispielsweise das Risiko einer Fehlinvestition oder des zufälligen Untergangs
- eine Anpassung der Raten an Liquiditätsengpässe ist mit Leasinggesellschaften meist schwierig
- Kündigung während der Grundmietzeit ist schwierig bzw. mit hohen Kosten verbunden